Anlässlich eines Reifentests von mopedreifen.de im Oktober 2021 in Spanien, bin ich mit meinem eigenen Motorrad angereist. Ich wollte einfach mal die Chance nutzen, den neuen Bridgestone AT41 unter verschärften Bedingungen zu fahren, bei schönem Wetter, auf einer Kartbahn mit kontrollierten Verhältnissen und auf dem Heimweg durch die Pyrenäen.
So sah er aus, als er geliefert wurde, das Hinterrad hat in der Mitte 7,0 mm und an der Flanke 5,4 mm Profil. Das Vorderrad kommt mit 4,5 mm in der Mitte.
Montieren ließ sich das Reifenpaar recht gut. Dabei ist mir aufgefallen, dass nur wenig Wuchtgewichte nötig waren, das spricht für eine sorgfältige und präzise Fertigung.
Während die anderen Fahrer in den Sprintern Kilometer und Langeweile bekämpfen mussten, hatte ich Spaß. Bis wir ankamen, waren die Reifen eingefahren und die meisten
Gummi-Fitzelchen, die entstehen wenn der Reifengummi sich beim „Backen“ in die Entlüftungsöffnungen der Form drückt, waren abgefahren.
Jetzt aber zum Bridgestone AT41, der kann nämlich mehr als nur gut aussehen. Auf den ersten Blick denkt man an Gelände- oder Abenteuer.
Dabei hat er es tatsächlich aber faustdick hinter den Ohren. Ich habe fast den Eindruck, dass da mal ein mindestens Tourensport Reifen (mit Schwerpunkt auf Sport) druntersteckt, dem Bridgestone dann ein Profil verpasst hat, welches an Enduro erinnert.
Warum ich das sage? Na, ich hab die GS nämlich mal um die Kartbahn Circuit Móra d’Ebre rum gelassen, konnte gefahrlos im Grenzbereich fahren und den Reifen testen.
Was mich einerseits angesichts des Profils angenehm überrascht hat, andererseits aber eine typische Bridgestone Eigenschaft ist, das stabile Fahrverhalten und das präzise Einlenken. Der Reifen läuft immer genau da entlang, wo man hin will, eine anvisierte Linie hält er immer ein und vermittelt alleine dadurch schon viel Vertrauen. In den ganz engen Kurven, in denen ich mit der GS nicht nur sehr schräg gefahren bin sondern auch mal in Schräglage in den ABS-Regelbereich bremse (Aufstellmoment, Kurvenverhalten) hat mich der AT41 überzeugt. Der geht nicht weit, zuckt nicht und wenn man die 143 Nm Drehmoment der GS auf den Reifen los lässt, geht es nur nach vorne und nicht zur Seite weg, da gibt es kein „Pumpen“ oder Pendeln, nicht mal ansatzweise. Ich hatte immer den vorgesehenen Luftdruck von 2,5 vorne und 2,9 hinten drauf. Also Grip hat er auch.
Der AT41 ist insgesamt ein richtig guter Reifen, der mehr hält, als er verspricht. Zu der gelungenen Optik kommt ein Sportreifenverhalten dazu, welches gute Rückmeldung mit großem Vertrauen vereint. Der Grip lässt es im Trockenen zu, die GS so tief abzuwinkeln, dass man evtl. vorhandene Knieschleifer zerschraddeln kann. Auch bei kalter Fahrbahn in den Höhenzonen der Pyrenäen zieht er souverän seine Spur.
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